Ziel ist es, den Tagestourismus zu bestimmten Jahreszeiten einzuschränken
Die in das Reservierungssystem integrierte Zugangsgebühr der Stadt Venedig wird am 16. Januar 2023 in Kraft treten. Dies geht aus dem gestern vom Stadtrat verabschiedeten Beschluss hervor, mit dem grünes Licht für die neue Verordnung über die Festlegung und Regelung der Gebühren für den Zugang nach Venedig und zu den anderen kleineren Inseln in der Lagune verabschiedet wurde. Laut dem Papier sollen die Gebühren zwischen 3 und10 Euro betragen. Der Verordnungstext wird nun den Kommissionen und dem Stadtrat zur endgültigen Freigabe vorgelegt, die für den Sommer erwartet wird.
Die Maßnahme legt die Leitlinien für die Einführung eines neuen Systems zur Steuerung der Touristenströme fest, in dem allgemeine Grundsätze, Ausnahmen, Befreiungen, Kontrollen und Sanktionen durch eine mehrkanalige und mehrsprachige Plattform definiert werde. Diese soll einfach und intuitiv, aber sehr klar gestaltet sein und bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Ziel ist es, den Tagestourismus zu bestimmten Jahreszeiten einzuschränken und Anreize für den Übernachtungstourismus zu schaffen, um der Besonderheit und Einzigartigkeit der Stadt gerecht zu werden.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt werden in einem weiteren Beschluss des Stadtrats spezifische Einzelheiten und Ausnahmen festgelegt, wie z. B. ab wann welcher Preis zu zahlen ist, die einzelnen Tage oder Zeiträume des Jahres, in denen ein anderes Maß der Zugangsgebühr angewandt wird, die Tageszeit, in der die Gebühr nicht erhoben wird und die Möglichkeit, die Kosten der Gebühr bei rechtzeitiger Buchung zu senken.
Die Einzelheiten der neuen Verordnung wurden gestern Nachmittag, Freitag, den 1. Juli, im Ca‘ Farsetti von Tourismusstadtrat Simone Venturini und Haushaltsstadtrat Michele Zuin vorgestellt.
„Nach jahrelangen Diskussionen darüber, wie die Touristenströme in der Stadt besser gesteuert werden können, stellen wir heute eine Initiative vor, die einen großen Erfolg darstellt“, so Venturini. Schon vor Beginn der Pandemie hatte die Stadt Venedig vom Parlament die Möglichkeit erhalten, eine Zugangsgebühr einzuführen. In den letzten Monaten ist es uns gelungen, die Mechanismen zur Regulierung dieses Systems weiter zu verbessern. Die eigentliche Revolution ist das integrierte System aus Eintrittsgebühr und Reservierung“, so der Tourismusbeauftragte weiter, „Ziel dieser Maßnahme ist es, das Übermaß an Tagestouristen und die saisonalen Spitzen abzubauen und ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Einwohner, der Übernachtungstouristen und der Tagesbesucher zu schaffen. Ein Gleichgewicht, das aktuell zu bestimmten Zeiten des Jahres nicht gegeben ist. Wir sind die Ersten in der Welt, die dieses System einführen, und wir sind uns bewusst, dass nicht alles von Anfang an gut funktionieren wird, aber wir werden bereit sein, es im Laufe der Zeit zu verbessern. Wir wollen den Touristen die beste Qualität ihres Besuchs garantieren und sicherstellen, dass die Stadt in der Lage ist, den Besuchern alle erforderlichen Dienstleistungen zu bieten“.
„In den letzten Jahren wurde viel darüber geredet, wie man die Touristenströme in der Stadt besser kontrollieren kann“, fügte Zuin hinzu, „aber es gab nur wenige konkrete Ideen. Dieses integrierte System, das wir heute vorstellen, soll dazu dienen, die Massen an Besuchern besser zu steuern und nicht um Geld zu verdienen. Zeiel ist es einen Anreiz für einen geordneten Tourismus zu erreichen. Die Einnahmen aus der Zugangsgebühr werden in erster Linie zur Deckung der Kosten für die Einführung des Systems und anschließend zur Ermäßigung der Tari-Rechnungen (Gebühren für Abfallentsorgung pro Haushalt) der Einwohner verwendet. Es kann notwendig sein, den Zutritt zu bestimmten Zeiten zu beschränken, was aber nicht bedeutet, die Stadt zu schließen. Venedig wird immer für alle offen bleiben. Wir sind jedoch der Meinung, dass ein Besuch dort schöner, friedlicher und sicherer ist, wenn Sie buchen. Die Maßnahme wird es den Bewohnern auch ermöglichen, ihre Stadt besser zu erleben“.
Es wird eine weltweite Informationskampagne gestartet, um die Einführung des neuen Systems und seine Funktionsweise bekannt zu machen.