Mehr als tausend Menschen haben gestern in Venedig demonstriert
Um ihre Meinung kund zu tun, dass das geplante Eintrittsgeld keine Lösung ist, versammelten sich Bürger der Lagunenstadt zu einer Kundgebung. Ziel war es, deutlich zu machen, dass sich immer mehr Menschen bereit erklären, auf die Straße zu gehen, um gegen die Politik dieses Stadtrats zu demonstrieren und eine Opposition aufzubauen, die eine nachhaltige Idee für die Lagunenstadt verfolgt.
Unsere Stadt ist kein Museum, sondern ein Territorium von Bürgern, die weiterhin hier leben wollen. Wir haben unserer Stimme Gehör verschafft, unserem Willen, unseren Bedürfnissen. Die Bürger von Venedig sind da und wehren sich.
Das Eintrittsgeld ist eine Maßnahme, die nichts löst. Es ist einfach nur ein Hohn für eine Verwaltung, die auf der einen Seite sagt, sie wolle die Ströme kontrollieren, und auf der anderen Seite weiterhin Hotels baut, daran arbeitet, mehr Schiffe in die Lagune zu holen, Häuser leer stehen lässt und immer mehr Infrastruktur schafft, um immer mehr Fremdenverkehr anzuziehen. Die Stadt wird vom urbanen Leben ausgetrocknet und füllt sich stattdessen mit immer mehr skurrilem Tourismus. Heute haben wir ein erstes Zeichen gesetzt und uns gegen diese Politik gestellt.
Was wir brauchen, ist ein politischer Wandel, den dieser Stadtrat nicht will. Die Verantwortlichen wollen eine Stadt bauen, die wir nicht wollen, es interessiert sie nicht, was wir brauchen. Die Stadt braucht Wohnungen, Arbeitsplätze, die nicht nur mit dem Tourismus zu tun haben. Sie braucht ein öffentliches Gesundheitswesen, einen effizienten öffentlichen Nahverkehr, eine Politik für Kinder, eine echte Politik zum Schutz der Lagune, eine ernsthafte Wohnungspolitik für Studenten, die zusammen mit uns die Bürger der Zukunft sind.
Wir brauchen keine großen Werke, keine großen Maßnahmen, keine großen Proklamationen: Wir brauchen eine Politik für unsere Stadt. Für die Stadt, die sich heute Gehör verschafft hat.
Fotos: Comitato Nograndinavi