Eindrücke aus Venedig – 98. Ausgabe
Jedes Jahr am 21. November steht die Basilica di Santa Maria della Salute im Mittelpunkt der venezianischen Öffentlichkeit. Seit fast vierhundert Jahren gedenken die Venezianer damit dem Ende der Pest, weitestgehend abseits der um diese Jahreszeit vergleichsweise wenig vorhandenen Touristen. 1630 hatte die Stadt ein Drittel der Einwohner als Opfer zu beklagen. Der Bau der Salutekirche (ital. salute = Gesundheit) und das seitdem stattfindende Salute-Fest bildeten das Gelöbnis der Venezianer, um (erfolgreich) ein Ende der verheerenden Epidemie zu erflehen.
Anlässlich des Festes wird eigens ein Fußgängersteg über den Canal Grande nach Dorsoduro in die Nähe der Kirche geschlagen, wo die Gläubigen an den Ständen auf dem Vorplatz Opferkerzen erstehen können.
Diese werden zu Tausenden dann von Helfern im Inneren der Kirche aufgestellt und erzeugen eine anrührende, besinnliche Atmosphäre. Den ganzen Tag über finden Heilige Messen statt.
Die beiden auffallenden, unterschiedlich großen Kuppeln der Kirche stehen übrigens als Symbol für die Heilige Maria und das Jesuskind.