Papst Franziskus am 28. April 2024 in Venedig: Besuch der Biennale, dann Markusplatz und Salute
Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio SJ, wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien geboren. Seit dem 13. März 2013 ist er der 266. Bischof von Rom und somit Papst sowie Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und Souverän des Vatikanstaats. Als erster Nichteuropäer im Papstamt seit dem 8. Jahrhundert stammt Franziskus aus Argentinien. Zudem ist er als Jesuit der erste Papst seiner Zugehörigkeit zu diesem Orden.
Das geplante Programm für den Besuch des Papstes, der innerhalb weniger Wochen zweimal in Venetien sein wird, nimmt langsam konkrete Formen an.
Visita ad Limina
Ad-limina-Besuche sind eine kirchenrechtliche Verpflichtung der römisch-katholischen Bischöfe, in der Regel alle fünf Jahre dem Papst einen persönlichen Bericht über den Zustand der jeweiligen Diözese zu geben.
Besuche auf der Giudecca, dem Markusplatz und der Basilika della Salute sind geplant
Die Nachricht vom bevorstehenden Besuch des Papstes Franziskus in Venedig am 28. April kam überraschend am Dienstagmittag. Das vatikanische Dikasterium für Kultur und Bildung sowie das Patriarchat von Venedig haben diese Ankündigung herausgegeben. Der Hauptgrund für den geplanten Besuch des Heiligen Vaters in Venedig, der dem nach Verona um zwanzig Tage vorausgeht, ist die Eröffnung des Pavillons des Heiligen Stuhls auf der 60. Kunstbiennale im Frauengefängnis von Giudecca. Dort werden die Insassinnen persönlich den Papst durch die Ausstellung führen. Danach wird er wahrscheinlich kurz auf dem Markusplatz und vielleicht auch der Basilika della Salute einen Besuch abstatten. Das genaue Programm steht jedoch noch nicht fest. Wir werden darüber berichten.
Neues „Papamobil“
Im Fokus des Besuches stehen Wohltätigkeit und Kultur. Der Patriarch von Venedig, Francesco Moraglia, bezeichnet dies als »bedeutsamen Moment«, der dazu dienen soll, den Glaubensweg und das christliche Zeugnis in unserem Land und unserer Stadt zu revitalisieren. Die Ankündigung erfolgte kurz nach dem „Ad-Limina-Besuch“ der Bischöfe der Trivenetischen Bischofskonferenz in Rom. Sowohl das Patriarchat als auch die Stadtverwaltung arbeiten bereits seit einiger Zeit an der Vorbereitung für die Ankunft des Pontifex. Es wird ein neues „Papamobil“ gebaut, da das bisherige Fahrzeug nicht den Bedürfnissen von Papst Franziskus entspricht. Zudem entsteht eine Rampe, um dem Pontifex den Zugang zum Markusplatz zu erleichtern – dort hofft jeder in der Stadt auf die Feier einer Heiligen Messe.“
Ein Band zwischen dem heiligen Stuhl und Venedig
„Der Besuch des Papstes in Venedig erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit“, sagte der Bürgermeister Luigi Brugnaro. „Sein Kommen wird die Werte unserer Stadt – Frieden, Freiheit, Demokratie und Diplomatie – stärken. Die Stadt bereitet sich auf seinen Empfang vor, während das Patriarchat ein Treffen mit Jugendlichen plant, das in der Basilika della Salute stattfinden soll. Wir freuen uns darauf, Papst Franziskus herzlich zu begrüßen“, ergänzte Präsident Luca Zaia von Venetien. Der Besuch wird dazu genutzt werden, das Band zwischen dem Heiligen Stuhl und Venedig zu festigen sowie einen Querschnitt durch die kulturelle Vielfalt zu präsentieren.“ Es ist geplant, dass der Papst den Morgen in Venedig verbringt und unter anderem die Insel Giudecca besucht, wo ihm das Projekt „Con i miei occhi“ („Mit meinen Augen“) vorgestellt wird,“ so Pater Antonio Spadaro vom vatikanischen Dikasterium für Kultur. Dieser Besuch zeigt auch Achtung gegenüber der Biennale di Venezia insgesamt „, fügte Roberto Cicutto hinzu.“
Höchste Sicherheitsvorkehrungen
Bereits mehrere Monate vor der Ankunft des Papstes wurden die Organisations- und Sicherheitsvorkehrungen in Bewegung gesetzt. Abläufe, Kontrollen, Zeitplan: Alles muss genau geplant sein. Das Gleiche gilt für Verona, wo der Heilige Vater auf Einladung von Bischof Domenico Pompili am Samstag, dem 18. Mai ankommen wird. Auch in der Hauptstadt der Scaliger* wird sich der Papst unter den Häftlingen im Gefängnis von Montorio (hier sitzen unter anderem Filippo Turetta, Mörder von Giulia Cecchettin und Benno Neumair, Elternmörder) befinden und mit ihnen zu Mittag essen. Zunächst jedoch steht eine Rede in der „Peace Arena 2024“ auf dem Programm unter dem Motto: „Gerechtigkeit und Frieden werden sich küssen“. Dort findet auch ein Workshop statt, unterstützt von der Diözese Verona sowie den Zeitschriften „Nigrizia“, „Missione oggi“, „Mosaico di pace“, „Aggiornamenti sociali“ und „Avvenire“. Es werden Themen wie Frieden und Abrüstung, Umwelt, Migration und Arbeitsrechte behandelt. Anschließend folgt die Feier einer heiligen Messe im Bentegodi-Stadion (mit Platz für 31.000 Menschen). Der Moment, worauf die Gläubigen am meisten warten. Die Reise des Pontifex nach Nordosten endet schließlich am 7. Juli in Triest. Die Organisatoren und Verantwortlichen, sowie Sicherheitskräfte und Polizei rechnen mit enormen Besucherzahlen.
*Die Scaliger-Grabmäler (ital. arche scaligere) in der oberitalienischen Stadt Verona erinnern an die Grablege der Scaliger, die von 1260 bis 1387 als Stadtherren von Verona fungierten.
Titelbild: Image by Annett_Klingner from Pixabay Archivbild zur Illustration. Aktuelle Fotos veröffentlichen wir nach dem Besuch des Papstes in Venedig.