Venedig – kein Eintrittgeld nach 17:00 Uhr – keine Drehkreuze


Stadtrat Zuin schließt Kontrollpunkte und Schranken aus

Die Opposition kritisiert die Kontrollen während des Redentore Festes, einer Generalprobe für das künftige Eintrittsgeld: Die Bewohner Venedigs können sich frei bewegen und zahlen nichts. Der Stadtrat: „Anpassungen sind aber möglich“.

Debatte über Zugangsbeschränkungen, Eintrittskarten und Kontrollen.

Es wird keine Drehkreuze für die Zugangsgebühr geben. Letztendlich könnte es elektronische Kontrollsystemegeben“. Der Stadtrat Michele Zuin schließt Systeme mit Kontrollpunkten und Schranken ab Januar 2023 aus, wenn das 3-10-Euro-Ticket für Fußgänger in Kraft treten wird. „In Artikel 15 der Reservierungsverordnung ist nicht von Drehkreuzen die Rede, sondern von einem elektronischen Kontrollsystem.“ erklärt er auf den Einwand von Marco Gasparinetti hin. Der Stadtrat von Terra e Acqua 2020 forderte sofort die Streichung des Artikels 15. Dieser Artikel ist ein Blankoscheck für den Verwaltungsrat, die in Zukunft beschließen könnte, die Stadt mit Drehkreuzen zu bestücken“, argumentierte er, „und dann würde jeder kontrolliert werden: Einwohner, Pendler, jeder, der in der Stadt lebt. Die Kontrolle wird es natürlich geben, aber anders als an den Drehkreuzen wird sie in der ganzen Stadt von Ordnungshütern durchgeführt werden.“ Michele Zuin machte nochmals deutlich: „Für die Erhebung der Zugangsgebühr werden wir einen Aufruf an zertifizierte Unternehmen des Sektors starten. Und dann gibt es noch den Kontrollteil in der Stadt mit der Wachsamkeit.“

Gestaffeltes Eintrittsgeld

Der größte Teil der Einnahmen wird zur Deckung der Ausgaben verwendet, die sich auf etwa 6 Mio. EUR belaufen (3 Mio. EUR davon waren für 2022 von Juni bis Dezember veranschlagt, als das System in diesem Jahr eingeführt werden sollte). Das Eintrittsgeld wird gestaffelt sein: höher für diejenigen, die sich entscheiden, auch dann zu kommen, obwohl die Höchstgrenze erreicht ist, oder kein Eintrittsgeld für diejenigen, die am Abend kommen: „Um 17 Uhr ist die Stadt leer und da es nicht darum geht, Geld zu verdienen, sondern Venedig nicht zu verstopfen, ergibt es keinen Sinn, von denen die kommen, um essen zu gehen, Gebühren zu verlangen“, gab Michele Zuin zu verstehen.

Wie hoch diese Schwelle sein wird, d. h. wie viele Menschen in Venedig bleiben dürfen, darüber hält der Verwaltungsrat Stillschweigen. Was ist es, wie wird es gezählt? Die Daten müssen transparent sein, Forschern und Universitäten offen stehen und dürfen nicht nur ein Monopol des Verwatungsrats sein“, fordert der Fraktionsvorsitzende Giuseppe Saccà. „Sie werden es sein“, versichert der Tourismusbeauftragte Simone Venturini, „wir werden gemeinsam Forschungsprojekte durchführen. Wir können die Daten jedoch erst dann zur Verfügung stellen, wenn wir uns ihrer Zuverlässigkeit völlig sicher sind“. Bei Redentore oder Karneval werden sie bekannt gegeben, um über den Erfolg einer Veranstaltung zu berichten, aber das ist eine ganz andere Sache.

Eingangsobergrenze: Es wird ein politischer Kampf

Die Entscheidung, ob die Stadt 100.000 Menschen, 81.450 (so viele Hotelbetten gibt es in der Gemeinde) oder 40.000 gleichzeitig aufnehmen kann, wie die Ca‘ Foscari-Forschung schätzt, wird politisch brisant sein und die Debatte im September anheizen. Nach dem Redentore-Fest, der von der Verwaltung selbst als eine Art Generalprobe für die Reservierung angesehen wird, geht es nun um die Kontrollen: Die Ordnungshüter werden nicht nur diejenigen anhalten, die wie Touristen aussehen, sondern auch Anwohner, Pendler und Studenten. „für diejenigen, die gebucht hatten, lief es gut. Alle anderen kauerten hinter den Absperrungen, und die Venezianer konnten nicht einmal nach Hause gehen: ein Fehlschlag“, sagt Giovanni Andrea Martini, vom Verein Tutta la Città insieme. Für den Verwaltungsrat und Barbara Casarin, der Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, war es hingegen ein sehr erfolgreiches Experiment mit einem geordneten und störungsfreien Ablauf. Alessandro Baglioni, PD, wandte ein: „Man braucht ein Dokument, um sich in der eigenen Stadt bewegen zu können, Freunde müssen sich anmelden, und Verwandte jenseits des dritten Grades können nicht zu Beerdigungen gehen, wenn sie nicht bezahlen: Das ist nicht normal. Es handelt sich um ein invasives System, das die Menschen davon abhält, in Venedig zu leben, und es besteht die Gefahr einer erneuten Abwanderung von Unternehmen.“ „Die Bindung der Reservierungspflicht an den Zugangsbeitrag ist jedoch das einzig mögliche System“, so Venturini: „Es gibt keine rechtliche Verpflichtung zur Reservierung, die das Hauptziel der Steuerung der Verkehrsströme ist. Es gibt ein Gesetz zur Einführung der Zugangsgebühr. Es handelt sich um ein experimentelles System, es wird Anpassungen geben“, kündigt er an.

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